1. Tag : Rheintal – Arlbergpass – Timmelsjoch – Kuens – Meran
Marcel, Donat, Karin (der Schreiberling), Silke und Fritz, trafen sich am 4. Sept. 2021 9.00h in Kriessern, um ihre einwöchige Italien-Rundreise zu starten.
Die Vespa‘s vollgetankt und beladen (3 Paar Socken und 3 Unterhosen müssen gemäss div. Aussagen reichen) starteten wir Richtung Arlberpass. Oben angekommen, war fast gar nicht kalt, gönnten wir uns einen Kaffee und fuhren kurzerhand danach wieder runter.
Unsere Route führte uns weiter Richtung Sölden und über eine schöne Passstrassen hoch zum Timmelsjoch (15.-€ Mautgebühren und trotzdem hatte es viele Deutsche unterwegs). Am Pass oben 2509m war es wirklich kalt, die Wolken zogen sich zu und wurden grauer, also schnell was warmes trinken, pinkeln (es fahren ältere Menschen mit), Foto knipsen und weiter runter ins Südtirol.
Mit jedem Höhenmeter, den wir hinter uns liessen, kam die Wärme zurück.
In Kuens machten wir halt beim Ungerichthof, um das private Traktoren und Vespa Museum zu bestaunen. Unfassbar und nachdenklich, dass ein Mini-Traktor die Herrenwelt in pure Aufregung versetzten kann, wartete die weibliche Delegation, bis der Trennungsschmerz nicht mehr so gross war und wir weiter nach Meran fahren konnten.
Das Hotel Flora wurde schnell gefunden, also Einchecken, Vespas in die Garage, Duschen und schon waren wir startklar, um in der Altstadt ein gemütliches Restaurant zu suchen. Margot war mit ihrem Fiat 500 auch schon hier und leistete uns an diesem Abend Gesellschaft.
Wir verbrachten einen wunderschönen, amüsanten und geselligen Abend.
2. Tag : Meran – Manghenpass – Bassano del Grappa
Von nun an reisen wir zu viert weiter, Fritz durfte mit seiner Frau ein paar Tage Urlaub im Südtirol geniessen.
Bei sommerlichen Temperaturen konnten wir die schöne Gegend mit ihren Apfelplantagen und Weinbergen richtig geniessen. Manche mussten wir unbedingt zweimal sehen. Schliesslich ging‘s durch den Naturpark Trudener Horn über den Manghenpass 2047 M. Oben am Pass wurde das Wetter schlechter und wir beschlossen weiterzufahren und unten im Tal Mittag zu essen. Nach dem Essen regnete es ein wenig und wir zogen unsere Regenkombis an. Eine Stunde später war der ganze Spuk vorbei und wir konnten unsere Regenklamotten ausziehen und für den Rest der Reise verstauen.
Im Hotel Dal Ponte einchecken war eines der Highlight‘s, dass uns Bassano del Grappa bescheren wird. Der reizende Mann hinter der Rezeption, wollte wissen ob das Doppelzimmer mit einem Doppelbett oder zwei einzelnen Betten ausgestattet sein sollte, es wurde mit einem Doppelbett genommen. Wir mussten schmunzel, als wir feststellten, dass die Einzelzimmer ein Doppelbett und ein Einzelbett hatten. Vermutlich wollte er nur von dem riesigen Flecken auf seiner Krawatte ablenken.
Als brave Touristen steuerten wir zuerst die Holzbrücke „Ponte degli Alpini“ aus dem 13. Jahrhundert an. Ein Wahrzeichen auf der sich die Leute treffen, um zu diskutieren, zu essen, zu sein, zu fotografieren, zu trinken…. apropos Trinken, links und rechts der Brücke befinden sich etliche Grappa Destillerien, natürlich gehen wir zu Nardini um zu degustieren, Nachmittags 16.00h, nüchternen Magen, super Idee….danach war es einfach sich für ein Mitbringsel für die Lieben Zuhause zu entscheiden, natürlich Grappa musste mit.
Mittlerweile etwas durstig und hungrig suchten wir ein Restaurant, dass schon vor 20.00h warme Küche anbot. Nicht einfach, aber nicht unlösbar. Gut genährt kehrten wir ins Hotel zurück und konnten ruhig schlafen, da unsere Vespa‘s Videoüberwacht wurden.
3. Tag : Bassano del Grappa – Venedig – Chioggia
Frisch gestärkt mit einem typischen italienischem Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Venedig. Um dort etwas mehr Zeit zu haben, nahmen wir heute Schnellstrassen. Es ist schon etwas besonderes über die lange Brücke auf die Insel zu fahren. Dort angekommen parkten wir unsere Vespa‘s und fuhren mit dem People Mover (eine Seilgezogene Kabinenbahn) zum Piazzale Roma.
Bald fanden wir ein geeignetes Restaurant fürs Mittagessen. Danach ging’s Richtung Rialto und Markusplatz. Nachdem wir unsere Fotos hatten, muss ja sein, wir sind Touristen, beschlossen wir unsere Füsse zu schonen und per Boot zurück zu unseren Vespa‘s zu schippern. Eine eindrucksvolle Stadt die man einfach gesehen haben muss, und im Moment ohne Chinesen fast „ leer“ ist. unsere Vespas waren noch da „freu“ und noch alles dran „doppelfreu“ , also auf nach Chioggia.
Eine Unterkunft fanden wir im Hotel Ambasciatori, ein neuer Meilenstein in unserer Unterkunftsvielfalt. Aber wär hätte gedacht, dass das Restaurant, das wir für unser Nachtessen auserkoren hatten, das alles noch toppen würde. Ich war dann mal so frei, alle Mückenstiche für mich zu verbuchen. Nichtsdestotrotz hielten wir zum ersten Mal auf dieser Reise unsere Füsse ins Meer.
4. Tag : Chioggia – Ravenna – Passo della Colla – Fiesole
Heute führte uns die Route durch den Parco regionale Veneto del Delta del Po (wir überquerten die Poebene) nach Ravenna, wo wir das private Museum von Mauro Pascoli besuchten. Sehr eindrücklich was es alles auf Bezug Vespa gibt. Hier ist die Leidenschaft für Vespa förmlich zu spüren, unglaublich was mit viel Liebe zusammengetragen wurde. Nachdem noch Ersatzteile eingekauft wurden, setzten wir unsere Reise durch die wunderbare Landschaft fort.
Der Passo della Colla ist zwar nur auf 913 M, aber eine richtig schöne Strecke.
Mit der Villa DEI Basconi fanden wir eine hervorragendes Hotel. Ruhig, inmitten von Pinien mit einem Pool und einer einladenden Terasse. Die Zimmer waren genauso schön und geräumig (ohne Duschvorhang der immer am falschen Ort klebt)
Ein kleiner Teil unserer Gruppe wagte es in den Pool, die anderen 3 befanden ihn für zu kalt. Gemütlich mit Bier und Wein planten wir den nächsten Tag. Das heisst, das Donat sich schon vor der Reise sehr viel Mühe gegeben hatte und die Reise schon fast perfekt ausgeklügelt hatte, mussten wir eigentlich nur noch die Navis füttern.
An dieser Stelle nochmals ein ganz Grosses Dankeschön an Donat, für die Zeit und Mühe die er sich immer wieder für uns nimmt, und an Silke, die Grosses Versrändnis für Donats Angagement aufbringt!!
Den Abend liessen wir bei einem gemütlichen Abendessen auf der Hotelterasse ausklingen.
5. Tag : Fiesole – Firenze – Pontedera – Livorno
Ausgeruht und frisch gestärkt, machten wir uns auf den Weg nach Florenz. Wie das so ist in italienischen Städten, führen die Strassen nie dorthin wo man will. Also kurzerhand durchs Fahrverbot, Vespas parken und zu Fuss weiter. Nach gefühlten 100 km waren wir im Besitz unserer Fotos vom Dom. Etwas Sightseeingtour durch die Souveniersshops und per Navi zurück zu den Vespas.
Glücklich wieder einen fahrbaren Untersatz zu haben, steuerten wir Richtung Pontedera. Das Piaggio Museum war sehr interessant und eindrücklich. Nach einem kurzen Besuch im Shop starteten wir Richtung Küste. Inspiriert von den Cross-Vespas versuchten wir es querbeet. stellten aber bald fest, das funktioniert nicht und kehrten um und suchten eine richtige Strasse (blödes Navi).
Etwas ausserhalb von Livorno fanden wir das Hotel Rex. Direkt am Meer auf Klippen gebaut versprach es eine schöne Aussicht.
So konnten wir unser Abendessen auf der Terrasse mit Sonnenuntergang geniessen.
6. Tag : Livorno – Pisa – La Spezia – Genua
Unser Weg führte uns direkt nach Pisa, auch eine Sehenswürdigkeit die man gesehen haben muss. Also fotografieren, Souvenirs kaufen, Kaffee trinken, pinkeln und weiter.
Die Route heute führte uns der Küste entlang hoch nach La Spezia. Im dortigen Yachthafen stärkten wir uns mit einem Mittagessen für die einzigartige und traumhafte Küstenstrasse hoch über den Dörfer der Cinque Terre durch den Naturpark.
Diese Route ist wirklich einmalig und sehr, sehr kurvenreich. Immer wieder hat man einen Blick auf das Meer und die Küste hinunter.
Dann ging es entlang der Küste nach Genua, da wir nicht mitten in dieser Grossstadt nächtigen wollten, umfuhren wir Genua in die hügelige Gegend dahinter.
Das Hotel Mercure war ideal gelegen und und sehr angenehm.
7. Tag : Genua – Como – Lugano
Wer die Poebene runterfährt muss sie auch wieder rauf. Sie ist auf dieser Seite nicht viel interessanter als auf der anderen, ausser dass hier hie und da junge Damen die Strasse von Stühlen aus bewachen, manchmal taten dies auch nur die Schuhe von ihnen oder so…
Unsere letzte Nacht auf dieser Reise verbrachten wir im Hotel Ibis in Lugano. Nach einer Woche Italien ohne Pizza musste dies nachgeholt werden.
8. Tag : Lugano – Comersee – Splügen – Rheintal
Nach dem FrühStück und einigen Fahrstuhl-Geschichten, starteten wir unsere letzte Etappe. Entlang des Comersees Richtung Splügen.
Da wir diese Strecke schon alle kannten, mussten wir nicht mehr viele Fotos machen. Es ging recht zügig nach Hause zu, ein kurzer Boxenstop in Chur und schon waren wir wieder Zuhause.
Es war Strassentechnisch und Landschaftlich (gute 1’700 km) gesehen, eine atemberaubende, abenteuerliche und wundervolle Reise, die wir ohne grosse Pannen überstanden haben (eine lose Schraube und ein defekter Auspuff sind ja nur Kleinigkeiten)
Menschlich haben wir uns super verstanden und es es war stets eine gelassene Atmosphäre. Wir durften viel erleben, haben viel gelacht und über einiges geschmunzelt und ab und an haben wir uns auch gewundert.
Ich persönlich durfte viele wundervolle Erlebnisse und schöne Momente für mich mitnehmen und werde bestimmt öfters daran denken.
VIELEN DANK